ASF erhält den Westfälischen Friedenspreis

für Versöhnung, Weltoffenheit und Toleranz

In der zehnten Verleihung des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens wurden am 8. Oktober im historischen Friedenssaal von Münster der jordanische König Abdullah II. und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste "für einen herausragenden Einsatz für ein friedliches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen, für Versöhnung, Weltoffenheit und Toleranz" geehrt. Bundespräsident Joachim Gauck und SPD-Vorsitzender Thomas Oppermann überreichen den Preis.

"Wir sehen Demokratien in Europa und Nord-Amerika, die sich wieder verstärkt zur Wehr setzen müssen gegen Rechtspopulismus, Rassismus, Islamophobie und Antisemitismus. ASF war Vorbild für viele andere Freiwilligendienste, aber vor allem ein Pionier einer verantwortungsbereiten Zivilgesellschaft", sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Thomas Oppermann, der selbst einen Freiwilligendienst mit ASF gemacht hat.

Die Geschäftsführerinnen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste freuten sich mit den über 10.000 ehemaligen Freiwilligen über die Auszeichnung. "Wir verstehen den Preis als große Wertschätzung unserer Arbeit und sehen ihn als Verpflichtung an, unsere Arbeit genauso engagiert weiterzuführen“, so Dr. Dagmar Pruin, Geschäftsführerin. „Frieden ist nur möglich, wenn junge Menschen ein historisches und politisches Gespür entwickeln und sich für diejenigen in der Gesellschaft einsetzen, die ausgeschlossen werden und in Not sind."

ASF-Geschäftsführerin Jutta Weduwen fügte hinzu: „Wir werden oft gefragt, ob die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus überhaupt noch zeitgemäß sei und ob sich junge Menschen noch für die Geschichte interessierten. Auf beide Fragen lautet die Antwort: ja. Wir beschäftigen uns mit der Vergangenheit, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.“

Noch bis zum 01. November 2016 können sich Menschen ab 18 Jahren für einen Freiwilligendienst mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste bewerben. Das nächste Freiwilligenjahr startet im September 2017 und dauert zwölf Monate. 

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste arbeitet vor allem mit Menschen und Organisationen aus den Ländern zusammen, die besonders unter dem Terror des Nationalsozialismus gelitten haben. Für diese Aufgaben werden Freiwillige gesucht, die politisch und geschichtlich interessiert sind und mit Herz und Verstand bei den Projektpartnern mitarbeiten. Eine kompetente Vorbereitung und professionelle Begleitung vor Ort sind fester Bestandteil des Programms. ASF bietet Gedenkstättenfahrten, Sommerlager und Seminare an, in denen die Erfahrungen aus dem täglichen Dienst diskutiert und vertieft werden. Seit 1958 haben sich über 10.000 Menschen im Rahmen von kurz- und langfristigen Freiwilligendiensten fuer eine kritische Erinnerung und Verständigungsarbeit engagiert.

Quelle: Pressemeldung ASF

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