Friedensgutachten 2016 vorgestellt

Schwerpunkt: "Fluchtursachen in den Fokus. Verantwortung übernehmen"

Über die Ursachen von Fluchtbewegungen wissen wir viel. Es mangelt nicht an Expertise über die Situation in der Welt – und auch nicht an Kenntnis über die Versäumnisse, die zur Flucht beigetragen haben. Aber sind wir uns auch unserer doppelten Verantwortung bewusst? Einerseits für die Menschen, die Schutz und Hilfe suchen, und andererseits für die Ursachen dieser Bewegungen: verfallende Staatlichkeit und wachsende Ungleichheit.

Fluchtgeschehen und Flüchtlingspolitik verändern Europa. Neue Fragen entstehen: Wie sind europäische Werte durchsetzbar? Bedarf es dazu der Nationalstaaten mit ihren Möglichkeiten? Wer übernimmt in dieser Situation Verantwortung? Das ist mehr als eine technische Frage. Und ist dann das Abkommen der EU mit der Türkei nicht eher eine Externalisierung von Verantwortung? Kann ein Einwanderungsgesetz denen helfen, die aus purer Armut nach Europa kommen?

Das Friedensgutachten ist das gemeinsame Jahrbuch der Institute für Friedens- und Konfliktforschung in der Bundesrepublik. Es erscheint 2016 zum 30. Mal. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen untersuchen die internationale Konfliktrealität aus friedensstrategischer Perspektive. Auf ihre Analysen stützt sich die Stellungnahme der Herausgeberinnen und Herausgeber. Sie zieht Bilanz, pointiert die Ergebnisse und formuliert Empfehlungen für die Friedens- und Sicherheitspolitik in Deutschland und Europa.

Quelle: INEF

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