Online-Dossier über die Arbeit des ZFD zu Flucht erschienen

"Flucht. Gewalt vorbeugen, Zusammenleben fördern, Rückkehr erleichtern"

Abschottung und sicherheitspolitische Maßnahmen sind keine geeignete Antwort auf die Fluchtbewegungen und ihre Folgen. Wenn wir die Herausforderungen und Konflikte, die damit einher gehen, friedlich bewältigen wollen, müssen wir uns gewaltfrei und konstruktiv engagieren. Für diese Überzeugung steht der Zivile Friedensdienst, der in einem neuen Online-Dossier zeigt, wie zivile Friedensarbeit die Auswirkungen von Flucht- und Migrationsbewegungen mildert und Menschen vor Gewalt schützt.

65 Millionen Menschen befinden sich aktuell auf der Flucht. So viele wie noch nie. Der Zivile Friedensdienst arbeitet mit Fachkräften ziviler Konfliktbearbeitung daran, in betroffenen Regionen Gewalt zu verhindern und Frieden zu fördern. Die Erfahrungen und Beiträge des Zivilen Friedensdienstes wurden jetzt in dem Online-Dossier "Flucht. Gewalt vorbeugen, Zusammenleben fördern, Rückkehr erleichtern" (www.flucht.ziviler-friedensdienst.org) veröffentlicht.

"Unsere Erfahrungen aus dem Zivilen Friedensdienst (ZFD) zeigen, dass zivile Konfliktbearbeitung Menschen vor Gewalt schützt. Wir unterstützen Partnerorganisationen dabei, Interessen auszubalancieren und friedliche Wege aus Konflikten zu finden," sagt Jürgen Deile, Sprecher des Konsortiums Ziviler Friedensdienst. 90 Prozent der Flüchtenden retten sich innerhalb ihres Landes oder in einen Nachbarstaat. Besondere Herausforderungen liegen daher vor Ort. "Mit unseren einheimischen Partnern fördern wir den Frieden vor Ort, damit Menschen ihre Heimat nicht unfreiwillig verlassen müssen", erklärt Deile. "Wenn sie dennoch vor Gewalt fliehen müssen, helfen wir dabei, die Folgen für alle Beteiligten mit zivilen und gewaltfreien Mitteln abzumildern und weitere Gewalt zu verhindern. Nur so erreichen wir langfristig ein friedliches Zusammenleben."

Zivile Konfliktbearbeitung beugt Gewalt vor, entschärft Konflikte auf dem Fluchtweg, fördert Frieden im Zusammenleben zwischen Geflüchteten und der Aufnahmegesellschaft und erleichtert Menschen die Rückkehr in die Heimat. Das zeigt das neue Dossier des Zivilen Friedensdienstes mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis: Im Südsudan werden Menschen gestärkt, die einer von Gewalt Mexiko setzen sich einheimische Initiativen gewaltfrei für die Rechte von Migrantinnen und Migranten auf ihrem Fluchtweg ein. Im Libanon bauen ZFDFachkräfte Spannungen zwischen syrischen Geflüchteten und der libanesischen Bevölkerung ab, und in Burundi verhandeln Friedenskomitees erfolgreich Landkonflikte, die bei der Rückkehr von Geflüchteten auftreten.

"Ziviles und gewaltfreies Engagement muss viel stärker gefördert werden. Wir erreichen damit, dass Menschen gemeinsame Probleme konstruktiv angehen, statt Gewalt anzuwenden", sagt Deile. "Bei dieser Aufgabe müssen wir den Menschen zur Seite stehen und sie unterstützen."

Über den ZFD:
Der Zivile Friedensdienst (ZFD) entsendet Fachkräfte für zivile Konfliktbearbeitung in fragile und von Konflikten betroffene Staaten weltweit. Krisenprävention, Gewaltminderung und langfristige Friedenssicherung sind seine Ziele. Seit 1999 arbeiteten mehr als 1.100 professionell ausgebildete ZFD-Fachkräfte in über 50 Ländern. Aktuell sind rund 300 Fachkräfte in 39 Ländern im Einsatz. Die Ausbildung und Vermittlung der ZFD-Fachkräfte wird von einem staatlichen Entwicklungsdienst und acht zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Friedens- und Entwicklungsdiensten durchgeführt, die sich im Konsortium ZFD zusammen geschlossen haben. Der ZFD wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Weitere Informationen: www.ziviler-friedensdienst.org.

Kontakt:
Öffentlichkeitsarbeit des Konsortiums ZFD
Martina Rieken: Tel: 0228-24 999 18; Mail: rieken@ziviler-friedensdienst.org

Quelle: PM Konsortium ZFD

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