Politisch dranbleiben und Partner nicht im Stich lassen - Lehren aus dem Afghanistaneinsatz nach dem Truppenabzug

In einem Blog-Beitrag für das forumZFD berichtet Winni Nachtwei, ehemaliger Abgeordneter im Deutschen Bundestag und Mitglied im Beirat Zivile Krisenprävention und Friedensförderung der Bundesregierung, über die Situation vor Ort und die notwendige personelle Unterstützung, die u.a. aus Deutschland kommen sollte.

Auszug:

Über die Jahre habe ich vor allem auf der politisch-strategischen Ebene erschreckend viel Lernverweigerung, Wunschdenken und Schönrednerei erlebt – auch wenn sich vor allem vor Ort einzelne Akteure bemüht haben, aus Erfahrungen zu lernen. Aus meiner Sicht sollten wir drei Lehren aus dem Einsatz ziehen.

Erstens: Von Anfang an müssen bei Kriseneinsätzen fundiertes Konfliktverständnis, politische Konfliktlösung und die Beteiligung der Akteure und Bevölkerung vor Ort im Sinne der ‚local ownership‘ höchste Priorität haben. Daran mangelte es beim internationalen Afghanistaneinsatz. Vor allem die USA blockierten lange Verhandlungen mit den Taliban.

Zweitens: Solche Krisenengagements im Auftrag der Vereinten Nationen brauchen eine kohärente Strategie mit realistischen, überprüfbaren Zielen und ausgewogenen Fähigkeiten, also viel mehr zivilen Kräften. Wirkungsorientierung muss an die Stelle von Symbolpolitik treten und darf nicht immer wieder innenpolitischem Opportunitätsdenken zum Opfer fallen.

Drittens: Eine Politik, die für gemeinsame und menschliche Sicherheit wirken will, muss als erstes dem üblichen Trend widerstehen, dass mit einem Truppenabzug erst die mediale Aufmerksamkeit, dann auch jede internationale Unterstützung schwindet. Politisch dranbleiben ist die dritte Lehre. Das gilt gerade jetzt!

Zum vollständigen Beitrag geht es hier.

Zurück