Was es bedeutet, „der Andere“ zu sein - Ein Kommentar von Dr. Carmen Ibáñez, Ombudsperson bei EIRENE

Seit Ende 2015 befindet sich EIRENE Internationaler Christlicher Friedensdienst e.V. in einem rassismuskritischen Veränderungsprozess (RKVP). Anlässlich des Todes des Afroamerikaners George Floyd und der daraus entstanden globalen Protestwelle #BlackLiveMatters, trägt der Kommentar zu einem selbstkritischen Prozess bei.

“Wir sind langsam mit dem Thema Rassismus in Deutschland. Ihn überhaupt als Problem zu benennen, passiert erst in jüngster Zeit und sehr zögerlich – lieber wurden Begriffe wie „Fremdenfeindlichkeit“ oder „Ausländerfeindlichkeit“ verwendet, selbst wenn der „Fremde“ schon lange in Deutschland lebte oder der „Ausländer“ einen deutschen Pass hatte. Noch langsamer sind wir dabei, eine selbstkritische Perspektive zum Rassismus zu entwickeln und nicht nur die extremsten Formen physischer Gewalt als Rassismus zu betrachten.

Wir müssen anfangen, unseren eigenen „Splitter im Auge“ zu sehen. Wie im Spiegel kultureller und medialer Repräsentationen die „anderen“ immer noch unsichtbar sind, so haben sozial weiße Menschen immer noch mehr Privilegien und auch größere Chancen, kein Opfer von Polizeigewalt zu werden.”

“Bei EIRENE haben wir vor vier Jahren unseren rassismuskritischen Veränderungsprozess (RKVP) als selbstkritischen Prozess begonnen, und wir wissen aus eigener Erfahrung, dass der Weg lang, schmerzhaft und kompliziert ist. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um zu lernen und über Rassismus nachzudenken, aber der Prozess hat begonnen und wir laden alle, die sich uns anschließen möchten, ein, ihn mit uns zu gehen. Es ist kein einfacher Weg, aber er ist dringend notwendig.”

Den ganzen Kommentar gibt es hier zu lesen.

Erfahrt mehr über den in 2015 angestoßenen rassismuskritischen Veränderungsprozess (RKVP) von EIRENE.

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