Weltweit leben fast 46 Millionen Menschen in Sklaverei

Walk Free Foundation veröffentlicht Global Slavery Index

Die australische Menschenrechtsorganisation Walk Free Foundation hat zum dritten Mal den Global Slavery Index veröffentlicht. Demnach sind schätzungsweise 45,8 Millionen Männer, Frauen und Kinder auf der ganzen Welt heute in der modernen Sklaverei gefangen - 28% mehr als bisher angenommen. Sie werden z.B. zur Arbeit in Minen oder Fabriken gezwungen, in Zwangsehen unterdrückt oder sexuell ausgebeutet. 

Moderne Sklaverei existiert in allen 167 bewerteten Ländern. Auch in Deutschland wird der Anteil der Versklavten auf 0,018% geschätzt. Das sind mehr als 14.000 Menschen. Pro Kopf ist Nordkorea das Land mit der größten Verbreitung, geschätzte 4,37% der Bevölkerung sind versklavt. Es ist auch das Land, wo die wenigsten Gegenmaßnahmen von Seiten der Regierung registriert werden. Das Land mit der nächst höheren Verbreitung der Sklaverei ist Usbekistan (3,97%), gefolgt von Kambodscha (1,65%).

In absoluten Zahlen liegt Indien mit geschätzten 18.350.000 versklavten Menschen an der Spitze, gefolgt von China (3.39 Mio), Pakistan (2,13 Mio), Bangladesch (1,53 Mio) und Usbekistan (1.23 Mio). Zusammen entfallen auf diese fünf Länder fast 58% der weltweit versklavten Menschen.

Der Globale Sklaverei Index 2016 schätzt, dass im Vergleich zur Erhebung 2014 28% mehr Menschen versklavt werden. Dieser deutliche Anstieg ist unter anderem auf eine verbesserte Datenerfassung und Forschungsmethodik zurückzuführen.

Grundlage für den Index waren 42.000 Interviews in 25 Ländern. Die Gespräche wurden in 53 Sprachen geführt. Der Global Slavery Index enthält für jedes untersuchte Land eine Karte mit der geschätzten Verbreitung der modernen Sklaverei zusammen mit Informationen zum Umgang der einzelnen Regierungen mit diesem Problem. Dadurch wird ein objektiver Vergleich und eine Bewertung sowohl des Problems an sich, als auch der Angemessenheit der Reaktion in den 167 beteiligten Ländern möglich.

Quelle: Global Slavery Index

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